Grundsätzlich gilt: Wattlaufzeiten sind von 30 Minuten vor Sonnenaufgang bis 30 Minuten nach Sonnenuntergang. 

Darüber hinaus spielen aber noch einige andere wichtige Faktoren ein Rolle. Wir haben hier ja „Gezeiten“, also muss erstmal das Wasser weg sein. Anschließend kann man das Wattlaufen genießen und sollte das Wattgebiet zum Zeitpunkt des Niedrigwassers wieder verlassen. 

Übrigens (und das ist sehr wichtig!): Gehe niemals allein ins Watt! Das Wasser nimmt nämlich keine Rücksicht darauf, ob du ein Problem während deiner Wanderung hast, beispielsweise im Schlick feststeckst oder einen Schwächeanfall hast! Bei Flut läuft es gnadenlos auf! Eine zweite Person kann aber eine Rettung alarmieren.

Weitere Faktoren sind Wetter, Wasserstände und – bezogen auf eine bestimmte Tour – der Zeitpunkt von Hoch- und Niedrigwasser.

Wetter: Am schönsten ist das Wattlaufen natürlich bei Sonnenschein und wenn ein „laues Lüftchen“ weht. Gerade an der Nordseeküste haben wir das leider viel zu selten. In der Regel herrscht hier eher eine „steife Brise“, die uns aber auch nicht von einer Wattwanderung abhält, solange sie unter Windstärke 6 bft bleibt. Ab dann läuft man nämlich eher rückwärts (im Spaß!) und es ist viel zu anstrengend (im Ernst!). Die Sonne muss nicht unbedingt sein! Wir kommen hier auch mit Regen ganz gut zurecht. Eines hält uns aber garantiert vom Wattwandern ab: Eine Gewitterwarnung in der Wettervorhersage! Da hier tatsächlich akute Lebensgefahr im Watt besteht, werden Wanderungen bei Gewitterwarnung auch schon mal kurzfristig abgesagt.

Wasserstände: Warum sind Wasserstände wichtig, wo wir doch laufen wollen, wenn das Wasser nicht mehr da ist? Das hängt mit den Prielen (vergleichbar mit Flüssen) im Wattgebiet zusammen. Diese Priele führen auch bei Ebbe immer Wasser. Abhängig von Mondphasen und Wettereinflüssen ändern sich diese Wasserstände täglich. Für uns ist das interessant, wenn wir die Neuwerktour und die Prieltour machen. Dabei überqueren wir nämlich einige Priele. Die Wasserstandshöhe entscheidet dann, ob wir eine nasse Unterhose bekommen oder nicht (und vorab: Das wollen wir vermeiden!).  Zu hohe Wasserstände im Priel können dann auch schon mal ausschlaggebend sein, dass eine Tour abgesagt werden muss.

Gezeiten: Wenn nun die oben beschriebenen Voraussetzungen „passen“ (das prüft der Wattführer für dich), kommt es noch auf den Zeitpunkt des Niedrigwassers an. Für die „Priel Tour“ und die Tour „Bis an die Elbe“ darf der Zeitpunkt des Niedrigwassers zwischen 11:00 Uhr vormittags und Sonnenuntergang (+ 30 Minuten) liegen. Für die Tour „Zur Insel Neuwerk“ ist zu bedenken, dass man die Rückfahrt mit dem Schiff einkalkulieren muss. Daher darf hier der Zeitpunkt des Niedrigwassers nur zwischen 11:00 Uhr vormittags und 16:00 Uhr nachmittags liegen.

Die Gezeiten sind über einen langen Zeitraum vorhersagbar. Einen Link zur Gezeitenvorhersage des Bundesamtes für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) für Cuxhaven findest du auf der Startseite und hier.